Chemikalien-Lexikon L

Lithium

Autor: Moritz Wolff

Nat. Vorkommen: Lithium steht in der Rangfolge der Häufigkeit der Elemente in der Erdkruste an 35. Stelle. Es ist an der Erdrinde mit 0,006 Gewichtsprozent beteiligt. In der Natur kommt Lithium nie in elementarer, sondern nur in Form seiner weit verbreiteten Verbindungen vor (z.B. Spodumen, LiAl[Si2O6]. In geringen Konzentrationen kommt es in fast allen Gesteinen vor; Urgesteine und Silicate sind bevorzugt. Auch Mineralwässer und Salzlaken enthalten Lithium.

Andere Namen: englisch: lithium, franz.: lithium, italienisch.: lithio, schwedisch.: lithio

Summenformel: Li

Atommasse: 6,941

Lithium

Beschreibung, Eigenschaften

Lithium ist ein silberweißes, weichzähes Metall mit der Ordnungszahl 3, es steht in der 1. Hauptgruppe des Periodensystems und gehört damit zu den Alkalimetallen. Es schmilzt bei 181°C und siedet bei 1336°C. Mit einer Dichte von 0,534g/cm3 ist es bei Raumtemperatur das leichteste aller festen Elemente. An der Luft überzieht sich Lithium mit einer gelblichen, später grauen Oxidationsschicht und muß daher unter Paraffinöl oder Petroleum aufbewahrt werden.

Bereits geringe Mengen Lithium färben eine Flamme karminrot. Die elektrische Leitfähigkeit ist groß (etwa 18% der des Kupfers). Lithium ist als feuergefährlich eingestuft. Beim Verschlucken können größere Dosen zu Übelkeit, Sehstörungen, Nierenschäden, Koma, und Herzstillstand führen. Das Metall verbrennt mit Sauerstoff zu Li2O, ähnlich wie Magnesium reagiert es auch mit Wasser zu Lithiumhydroxid und Wasserstoff. Die Reaktion verläuft heftig, jedoch weniger stürmisch als mit Natrium oder Kalium nach:

2 Li + 2 H2------->   2 LiOH + H2^

Geschichte

Der Name ist abgeleitet von griech. lithos=Stein. J.A.Arfedson fand 1817 das Element in Petalit, einem Lithiumaluminiumsilicat. Die erste Reindarstellung in Spuren gelang Humphry Davy durch Elektrolyse von Lithiumoxid, doch dauerte es bis 1855, bevor R.W. Bunsen und A. Matthiessen größere Mengen aus einer Lithiumchlorid-Schmelze gewannen.

Gewinnung

Lithium wird durch Schmelzflußelektrolyse von Lithiumchlorid (Schmelzpunkt 613°C) gewonnen, neuerdings auch aus Salzsolen als Nebenprodukt bei der Pottasche- und Boraxgewinnung. Die Weltproduktion an Lithium beträgt jährlich 15000 Tonnen.

Verwendung

Lithium wird hauptsächlich als Zusatz für sehr harte Legierungen verwendet. Wegen der guten Wärmeleitfähigkeit und des ausgedehnten Flüssigkeitsbereichs wird Li als Kühlflüssigkeit in Leistungsreaktoren eingesetzt. Lithium wird auch in Hochleistungsbatterien und zur Herstellung von Schmiermitteln verwendet. Li/Al- und Li/Mg-Legierungen dienen in der Luft- und Raumfahrttechnik als leichte und leicht zu verarbeitende Konstruktionswerkstoffe.

Lithiumsalze kommen auch in der Behandlung manisch-depressiver-Psychosen zum Einsatz.

Lithium scheint als Spurenelement beim Menschen keine Rolle zu spielen.

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Erstellt am 18.10.1999 * Letzte Änderung des Dokuments am 18.10.1999