Chemikalien-Lexikon E

Eriochromblauschwarz R

Summenformel: C20H13N2NaO5S *  Mr / F.W. 416,39 g/mol

Strukturformel:

Struktur: Eriochromblauschwarz R

Andere Bezeichnungen: Calcon (Wz. Benckiser), Eriochromschwarz R, Palatinchromschwarz 6 BN, 3-Hydroxy-4-(2-hydroxy-1-naphthylazo)-1-naphthalinsulfonsäure Natriumsalz; engl.:Eriochrome Blue Black R, Palatine Chrome Black 6 BN, Mordant Black 17

CAS-Nr.: [2538-25-4]
C.I.-Nr.: 15705
EG/EINECS-Nr.: 219-810-2
BRN 6041435
HS-Nr.: 2927 00 00
RID/ADR: entfällt

Eigenschaften

Dunkelbraunschwarz-violett gefärbtes Pulver, das sich in Wasser mit blauvioletter Farbe löst. Säurezugabe führt zu einer Aufhellung der Farbe  (lachsfarben). Leicht löslich in Ethanol und Aceton.

Anwendung

Eriochromblauschwarz R ist ein Indikator für die Komplexometrie und Metalltitration. Er eignet sich für die komplexometrische Bestimmung von Aluminium, Eisen und Zirkon, weitherhin auch für die Titration von Kupfer, Gallium sowie Calcium (in Anwesenheit von Magnesium). Der Farbumschlag am Titrationsendpunkt erfolgt in stark natronalkalischer Lösung von rosarot nach reinblau.

Eriochromblauschwarz R-Indikatorlösung (=Calcon-Lösung Reag. R EuAB 75): Man löst 0,4 g Eriochromblauschwarz R in wasserfreiem Methanol R zu 100,0 ml. Diese Lösung ist nicht sehr beständig und sollte vor Gebrauch frisch angesetzt werden.

Eriochromblauschwarz R-Indikator-Verreibung (=Calcon-Indikator Reag. R EuAB 75): 1 g Eriochromblauschwarz R wird mit 99 Teilen Natriumsulfat R homogen verrieben.

Empfindlichkeitsprüfung: 0,2 g der Verreibung werden in 5 ml Wasser gelöst. 1 ml dieser Lösung wird mit 50 ml gereinigtem Wasser, 10 ml 1N-Natronlauge und 1 ml 1%iger (m/V) Magnesiumsulfatlösung versetzt. Diese Lösung muß blau gefärbt sein (Ist sie das aufgrund eines evtl. Calciumgehaltes der benuzten Reagenzien nicht, so muß vorsichtig 0,01M Natrium-EDTA-Lösung bis zur eben auftretenden Blaufärbung zugefügt werden). Nach Zusatz von 0,1 ml einer 0,15%igen (m/V) Lösung von Calciumchlorid muß die Lösung violett gefärbt sein. Auf Zusatz von 0,1 ml 0,01 M Natrium-EDTA-Maßlösung muß die Lösung reinblau gefärbt sein.

Arbeitsvorschrift: Komplexometrische Titration von Calcium

Etwa 150 mg des löslichen Calciumsalzes (Calciumcarbonat muß zuerst mit verd. Salzsäure vorbereitet werden, vgl. Monographie des EuAB), genau gewogen, werden in einem Erlenmeyerkolben (200  - 250 ml Inhalt ist geeignet) mit wenigen ml gereinigtem Wasser versetzt, falls erforderlich angesäuert und mit Wasser zu ca. 50 ml verdünnt. Man errechnet die zur Komplexierung der Calciumionen theoretisch erforderliche Menge an 0,05 M Natrium-EDTA-Lösung (1 ml der 0,05 M Na-EDTA-Maßlösung entspricht 2,004 mg Ca). Diese errechnete Menge vermindert man um einige ml und gibt das sich ergebende Volumen Maßlösung (natürlich mit Bürette oder Meßpipette genau abgemessen) auf einmal zu der Lösung des Calciumsalzes. Nach Zugabe von 4 ml konzentrierter Natriumhydroxid-Lösung R und 0,1 g Calcon-Indikator R (Verreibung, s.o.) wird mit der 0,05 M Natrium-EDTA-Maßlösung bis zum Farbumschlag von Rosa nach Tiefblau austitriert (nach EuAB, [4]).

Kenndaten:

lmax 569 nm

Literaturhinweise Eriochromblauschwarz R

[1] Aldrich Library of FT-IR Spectra 1(2), 987A

[2] AUTERHOFF/KNABE, Lehrbuch der Pharmazeutischen Chemie 11. Aufl., S. 40 (Wiss. Verlagsgesellschaft mbH, Stuttgart 1983)

[3] BEILSTEIN 16, 297; E IV 16, 428

[4] BÖHME/HARTKE, Europäisches Arzneibuch, Band I und II Kommentar 2. Aufl., S. 146, 260f (Wiss. Verlagsgesellschaft mbH, Stuttgart; Govi-Verlag, Frankfurt 1978) - Gehaltsbestimmung von Calciumsalzen, Calcon als Reagenz des EuAB

[5] HAGER´s Handbuch der Pharmazeutischen Praxis 5. Aufl., Band 2 Methoden, S. 354 (Springer-Verlag 1990) - Indikatoren für Komplexbildungstitrationen

[6] RÖMPP Chemielexikon Hrsg. Falbe/Regitz 9. Aufl., Band 1 A-Cl, S. 562 (G. Thieme Verlag, Stuttgart 1995) - Eintrag Calcon

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Erstellt am 15.07.1999 * Letzte Änderung am 15.07.1999