Riechstofflexikon

Propiophenon

Andere Namen: 1-Phenyl-1-propanon, Phenyl-ethylketon, Ethyl-phenylketon, "Propionylbenzol"; propiophenone (engl.); propiophénone (frz.); propiofenone (ital.)

CAS-Nr.: [93-55-0]

EG-/EINECS-Nr.: 202-257-6

Arctander, Nr. 2656

Beschreibung:

Propiophenon ist eine klare, farblose, mit Alkohol, Diethylether und Benzol mischbare, in Wasser jedoch unlösliche Flüssigkeit bzw. in der Kälte kristallin vorliegend (Fp 21 °C).

Der Duft ist kräftig, warm, stark blumig, mäßig stechend-krautig [Nowak, Römpp]

Anwendung:

Entsprechend dem ausgeprägt blumigen Charakter des Duftes läßt sich das Keton gut in blumigen Kompositionen gebrauchen, lediglich ist die Einsatzmenge vorsichtig zu wählen. Aufgrund der chemischen wie geruchlichen Verwandtschaft hat Propiophenon ähnliche Verwendungsbereiche wie die Riechstoffe Acetophenon bzw. Methylacetophenon [8].

Chemische und physikalische Kennzahlen der Reinsubstanz:

Molekülmasse: 134,17 g/mol

Summenformel: C9H10O

Strukturformel:

propioph.gif (1658 Byte)

Dichte: 1,009

Brechungsindex: 1,5258

Schmelzpunkt: 21 °C - Lit. [2,11]

Siedepunkt: 218 °C - Lit. [11]

UV-Max. 240 nm (lg e ~ 4) - Lit. [2]

Dampfdruck/50 °C 1,33 hPa

Aufbewahrungshinweis: Dicht verschlossen, kühl und vor Licht geschützt lagern.

Darstellung:

Die chemische Synthese erfolgt durch FRIEDEL-CRAFTS-Acylierung von Benzen mit Propionylchlorid oder Propionsäureanhydrid (Katalysator: wasserfreies Aluminiumchlorid), z.B. nach Vorschrift Organikum [Lit. 10, S. 361]. Auch die Oxidation des entsprechenden Alkohols (1-Phenyl-propanol, ebenfalls ein Riechstoff) ist möglich [Lit. 10 , S. 396].

Acylierung nach FRIEDEL-CRAFTS (4485 Byte)

Wichtige Informationen zur sicheren Anwendung:

Beim Arbeiten mit der Reinsubstanz sind die beim Umgang mit Chemikalien notwendigen Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. Über mögliche Gefahren, Erste-Hilfe-Maßnahmen, Maßnahmen bei unbeabsichtigter Freisetzung und Entsorgung informieren Sie die folgenden Hinweise.

Sicherheitsratschläge (S-Sätze):

S 2    Darf nicht in die Hände von Kindern gelangen.
S 23   Dampf nicht einatmen.
S 24/25 Berührung mit den Augen und der Haut vermeiden.

Erste-Hilfe-Maßnahmen:
Nach Hautkontakt: Mit reichlich Wasser abwaschen. Verunreinigte Kleidung entfernen.
Nach Augenkontakt: Mit reichlich Wasser bei geöffnetem Lidspalt mindestens 10 Minuten lang ausspülen.
Augenarzt hinzuziehen.
Nach Einatmen: Frischluft.
Nach Verschlucken: Arzt hinzuziehen.

Maßnahmen bei unbeabsichtigter Freisetzung:

Mit flüssigkeitsbindendem Material (z.B. Chemizorb Reg. Wz.) aufnehmen. Der Entsorgung zuführen. Nachreinigen.

Expositionsbegrenzung und persönliche Schutzausrüstung
Atemschutz: nur erforderlich bei Auftreten hoher Konzentrationen von Dämpfen/Aerosolen.
Augenschutz: Schutzbrille.
Handschutz: Schutzhandschuhe.
Angaben zur Arbeitshygiene: Verunreinigte Kleidung wechseln. Nach Arbeitsende Hände waschen.

Angaben zur Ökologie

Nicht in Gewässer, Abwasser oder Erdreich gelangen lassen!

Hinweise zur Entsorgung

Es liegen keine einheitlichen Bestimmung zur Entsorgung von Chemikalien bzw. Reststoffen in der EG vor. Chemikalien, die als Reststoffe anfallen, sind in der Regel Sonderabfälle. Deren Beseitigung ist durch entsprechende Gesetze bzw. Verordnungen der EG-Mitgliedsländer sowie in der Bundesrepublik Deutschland auch durch die einzelnen Bundesländer geregelt. Bitte nehmen Sie mit der zuständigen Stelle (Behörde, z.B. Landratsamt, oder Abfallbeseitigungsunternehmen) Kontakt auf, die über die Entsorgung informieren.

Deutsche Vorschriften
Wassergefährdungsklasse (Selbsteinstufung): 1 (schwach wassergefährdende Stoffe)
Verordnung brennbare Flüssigkeiten (VbF): A III
Flammpunkt: 99 °C

Literaturhinweise

Die im vorliegenden Lexikon enthaltenen Informationen dienen zu wissenschaftlichen Schulungszwecken. Sie sind nicht dazu bestimmt, irgendwelche Eigenschaften von Produkten oder deren Eignung für einen bestimmten Verwendungszweck zuzusichern. Die Benutzung der Informationen geschieht auf vollkommen eigene Verantwortung des Lesers. Jegliche Haftung für Schäden, Folgeschäden oder Verluste, die beim Umgang mit den hierin beschriebenen Stoffen oder Zubereitungen oder bei der Durchführung der im Lexikon enthaltenen chemischen Versuche entstehen, ist ausgeschlossen; ebenso wie Schadensersatzforderungen oder Gewährleistungsansprüche aufgrund falscher oder fehlender Angaben. Mit dem Abrufen und Benutzen der Daten erkennt der Benutzer diese Bedingungen an.

Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, daß für den Umgang mit Gefahrstoffen zahlreiche gesetzliche Regelungen und Einschränkungen gelten. Chemikalien dürfen nur von Personen mit der erforderlichen theoretischen und praktischen Sachkenntnis unter Einhaltung aller lokal und national gültigen Vorschriften gelagert und verwendet werden. Die dem jeweiligen Stand der chemischen Wissenschaft und Technik entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen, Unfallverhütungsrichtlinien und Maßnahmen zur Arbeitshygiene sind ebenfalls einzuhalten.

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